Recht auf Selbstsicherheit IV: Jeder hat das Recht, seine Meinung zu ändern.

Der Mensch ist weder beständig noch inflexibel. Wir ändern unsere Mei­nung; wir überlegen uns bessere Methoden der Arbeitsbe­wäl­ti­gung; wir ändern sogar das, was wir erstreben; unsere Interessen ändern sich mit den Gegebenheiten und mit den Jahren. Wir müssen uns bewusst sein, dass Entscheidungen, die in der einen Situation für uns vorteilhaft sind, in einer anderen nachteilig sein können. Um wirklichkeitsnah zu leben und unser Glück und Wohlergehen zu för­dern, ist eine Meinungsänderung manchmal erforderlich und als ein ganz normaler und gesunder Vorgang zu betrachten. Bei einer Meinungsänderung müssen Sie damit rechnen, dass andere sich mögli­cher­weise Ihrer Entscheidung wider­setzen und Sie zu manipu­lieren versuchen. Die gebräuch­lich­ste Form der Manipulation, die ebenfalls auf einer aus der Kindheit übernommenen Einstellung beruht, besagt folgendes:
Du sollst deine Meinung nicht mehr ändern, wenn du dich bereits festgelegt hattest. Wenn du deine Meinung änderst, ist irgend etwas nicht in Ordnung. Du sollst deine neue Entscheidung rechtfertigen oder zugeben, dass du einen Fehler gemacht hast. Wenn du einen Fehler begangen hast, beweist du damit, dass du verantwortungslos bist und wahrscheinlich wieder Fehler machen und Probleme verur­sachen wirst. Daher bist du nicht fähig, selbständig Entscheidungen zu treffen.
Gerade bei der Rückgabe einer Ware kann man häufig Beispiele für das Verhalten beobachten, das durch diese manipulative An­schau­ung hervorgerufen wird.