Abstammung und Erbkrankheiten

Die meisten Erbkrankheiten sind immer noch nicht durch Gen­ana­lyse erkennbar, vermutlich wird das nie für alle erreichbar sein. Wenn man durch eine solche Krankheit in der Familie oder bei einem bereits geborenen Kind auf die Gefahr aufmerksam wird, kann man eine gene­ti­sche Beratung machen lassen. Dabei werden die Krankheits­fäl­le in den Familien der Eltern unter die Lupe ge­nom­men, und daraus das Risiko für ein geplantes Kind errechnet.

Das funktioniert natürlich nur, wenn die formellen Väter in diesen Familien tatsächlich auch die biologischen Väter sind.

Ist (mindestens) einer der kinderplanenden Partner ein Kuckucks­kind, so wiegt er sich vielleicht in falscher Sicherheit, weil in der Linie seines angeblichen Vaters keine Erbkrankheiten vorkamen. Oder andersrum, er verzichtet schweren Herzens auf Nachwuchs, weil solche Krankheiten vorkamen, während die Familie des wirklichen Vaters gesund war.

Auch für andere medizinische Bereiche (Blut-, Organ-, Knochen­mark­spende...) kann das Wissen um den tatsächlichen biolo­gi­schen Vater relevant sein.

Unter diesem Gesichtspunkt sollte jeder wissen, wer seine wirkli­chen (männlichen) Vorfahren sind. Es sollte ein obli­ga­to­ri­scher Vater­schafts­test bei allen Geburten eingeführt werden.