Esoterische Methoden allgemein

Esoterik ist nichts weiter als eine Form von Glauben und unter­schei­det sich von Religionen nur dadurch, dass letztere etabliert sind.

Esoterische Methoden wirken allein über den Glauben des Klienten (oder auch nicht).

Glaube an Übersinnliches ist jedoch nicht geeignet, irdische Probleme körperlicher oder psychischer Art zu lösen, sondern allenfalls zu verdrängen. Günstigstenfalls ermutigt er, Probleme anzupacken, aber in der Regel ist Esoterik darauf angelegt, die Opfer in Abhängigkeit zu halten. Schließlich will man ja damit Geld verdienen.

Siehe auch den Zeit-Artikel Werden Sie Guru!
Leider beteiligen sich sogar Volkshochschulen an solchem Schwindel: Offener Brief der GWUP

Wer Opfer einer esoterischen Masche geworden ist, sollte von einem professionellen Psychotherapeuten überprüfen lassen, ob er nicht eine Angststörung (F41.1), eine selbstunsichere Persönlichkeits­störung (F60.6) oder eine abhängige Persönlichkeitsstörung (F60.7) hat, und sie ggf. behandeln lassen, um erneute Reinfälle zu verhindern. Denn Menschen mit diesen Störungen sind besonders anfällig für Esoterik. Es gibt in Deutschland immerhin 8 Millionen Betroffene mit diesen Störungen, Sie wären nicht allein und hätten keinen Grund, sich zu schämen.

Halb-esoterische Methoden

Darunter verstehe ich Methoden, die sowohl einen esoterischen als auch einen praktischen Anteil haben.

Der praktische Anteil kann z.B. Meditations- oder Bewegungs­übungen enthalten, die für sich allein durchaus nützlich sind. Wird das Ganze jedoch spirituell erklärt und die Übungen nach diesen Vorstellungen ausgerichtet, kann es im günstigsten Fall nur zu Beeinträchtigung der Wirkung kommen, schlimmstenfalls aber zu zwang­haften Handlungen bis zum spirituellen Wahn mit Suchtcharakter.

Esoterische Elemente in der Psychotherapie

Vereinzelt können esoterische oder religiöse Elemente nutzbringend in eine Psychotherapie eingebaut werden. Schließlich muss man die Patienten dort abholen, wo sie stehen. Damit kein Schaden dabei entsteht, sollte das nur unter Kontrolle eines Psychotherapeuten oder Facharztes geschehen, und keinesfalls durch einen Behandler, der selbst diesem esoterischen Glauben verfallen ist.