Die Sex-Bombe im Zeichen des Widder?
Lassen sie die Männer nur reden, verehrte Widder-Dame!
Wenn diese Brüder von Ihnen als "Sex-Bombe" oder "Mars-Weib" sprechen, so haben sie Sie vermutlich unterschätzt und in Ihnen ihren Herrn
und Meister gefunden, was im jetzigen Zeitalter der untergehenden Cäsaren-Naturen sowieso häufiger vorkommen wird!
Diese mutwilligen "Eroberer" haben wohl in einem überheblichen, ja selbstmörderischen Augenblick versucht, mit Ihnen Schlitten zu fahren.
Diese jäh Erwachten, im Geiste Skalpierten und von Ihnen wonniglich Entschärften sprechen jetzt von Ihnen als einer rasanten "Männer-Verzehrerin",
einem autoritätshungrigen Mädchen, einem weiblichen Feldwebel oder gar einem "Mannweib"!
Sie allein aber wissen es: "Wer regiert, hat mehr vom Leben!"
In Ihr Widderzeichen (Herrscher ist der Mars!) ist mit rotem Garn der alte Herrscherspruch eingehäkelt: "Teile und herrsche!"
Teilen Sie sich ruhig die Freunde, die Männer ein – einen zum Kochen, einen für den Haushalt, einen zum Ausgehen! Es ist wahr:
So ganz taugen Sie nicht zum heimatlichen Herd, zum Unterwürfigsein, zur Befehlsempfängerin oder Kindergärtnerin!
Sie brauchen das vollsaftige Leben, den Wind aus allen vier Ecken, denn mit einem gelegentlichen Sturm, im Wasserglas ist Ihnen nicht gedient!
Reden wir also nicht lange um den heißen Brei herum: Sie trachten nach Leitung und Führung – auch in der Liebe, auch in der Ehe!
Gottseidank gibt es noch Männer, die geführt sein wollen! Und solche, die froh sind, wenn Sie den jeweiligen Laden werfen.
Genieren Sie sich also nicht – die Natur (bzw. Ihr Stern!) hat es so gewollt!
Dass es heute viele Mädchen gibt, die mit Hosen durchs Leben wandern, sieht man allenthalben. Ihnen aber sind sie in Wahrheit zugedacht!
Wir wollen nur am Rande Zarin Katharina die Große oder Kleopatra erwähnen – diese anmutigen Widder-Damen hatten beispielsweise einen soliden Mars im Gemüt.
Ihre Devise sei daher: Nur nicht weich werden – und nur keinen Streit vermeiden!
Seien Sie uns bitte nicht böse, aber wir führen Sie nur an Ihren wirklichen geheimen Wesenskern heran: Betriebsamkeit, Unternehmungslust,
Arbeitskraft, Organisationsgabe und Lebensmut (auch zu hohen Preisen) stehen darin! Solch eine Frau hat keine Freude am Lämmchenhüten und Fliegenfangen.
Man findet Sie daher oft als Geschäftsfrau, Geschäftsführerin, im
Handel, als Ärztin, Zahnärztin, Chemikerin, auch im wissenschaftlichen Sektor, im Labor, im Buchhandel, in Fachwissenschaften, auf Reisen,
in der Technik (Autoverkäuferinnen), als leitende Angestellte, beim Aufsichtspersonal und als Chefsekretärin!
Man kann einer echten Widder-Frau schon zutrauen, dass sie jederzeit einen Wirbel zuwege bringt, selbst wenn kein Anlass dazu vorhanden wäre.
Es gibt aber keinen unterhaltenderen und schöneren Wirbel als den in der Liebe und mit den Männern. Das Widder-Mädchen weiß das schon sehr früh
und versäumt nicht gern die ihr zustehenden Entwicklungsabschnitte, die – vom psychologischen Standpunkt aus gesehen –
einer mehrmaligen Schlangenhäutung gleichen.
Bis sie freilich den "Richtigen" findet, liegen gut und gern ein Dutzend Männer auf der Strecke, von denen jeder einen Best-Seller
schreiben könnte: "Mein Leben für eine Widder-Frau".
Schon der alte Mantegazza hat dies gewusst! Jüngeren Widder-Damen, die von erotischen Klassikern nichts mehr wissen können, sei Mantegazza selbst zitiert:
"Wenn die Frau in den Armen eines Mannes liegt, den sie liebt, will sie in die Höhe schauen, um Seinem Blick zu begegnen,
will sich auf die Fußspitzen stellen, um ihn küssen zu können. Gott hat sie von Gestalt kleiner gemacht, damit sie von unten emporsehen kann.
Wenn jedoch sie es ist, die die Augen senken muss, werden diese klein, die stolzen Blicke scheinen sich in beschämte zu verwandeln,
sie drücken Beschützen und nicht Bewundern, vielleicht Zärtlichkeit, aber niemals Stolz aus, und wenn sie nicht sagt:
'Oh wie bist du klein', so deswegen, weil sie gut ist und das Mitleid verhehlt, um den, welchen sie liebt, nicht noch kleiner zu machen.
Auch ist den Frauen nichts verächtlicher als Schwachheit. Sie können die des Körpers verzeihen aber nie die der Seele.
Das ist so wahr, dass die wildesten Briganten stets leidenschaftliche Geliebte, die genialen Männer, selbst die alten, stets verliebte Frauen haben werden ..."
Offenbar hat Mantegazza dies alles für die Widder-Frau geschrieben, denn dieses liebe Wesen hat nie im Leben die Absicht, zu ihm "hinaufzuschauen".
Aber wir leben ja auch nicht mehr um 1880, sondern im Zeitalter der H-Bombe, und die Widder-Frau hat ein paar Urankerne in ihrem Herzen, die,
wenn sie einmal explodieren, einen ganz schönen Atompilz produzieren können!
Männer, die es angeht: Lasst die Finger von der Widder-Frau, wenn ihr noch das Märchen von der Überlegenheit des Mannes aufrechterhalten wollt!
Der "Urlaub von der Ehe" wäre irgendwann einmal fällig, und keine Krankenkasse bezahlt solche Nervenkrisen.
Ehen mit Widder-Frauen senken allerdings den Kalkspiegel in den Adern, aber das können sich nur kernige Männer leisten.
Und diese sind geboren unterm Löwen, unterm Schützen und ebenfalls unterm Widder. Die Löwen stehen der "Widerspenstigen Zähmung" am erfolgreichsten durch.
Gewiss – es fehlen ihnen einige Haare im Fell und sie müssen oft brüllen.
Aber irgend etwas am Löwe-Mann imponiert dem Widder-Mädchen ungeheuer – wir wollen nicht darüber reden, aber Goethe, der erfahrene Olympier,
hat einmal verkündet, dass "alles Ach und Weh der Frauen aus einem Punkte zu kurieren sei".
Der Schütze-Mann ist eine herrliche Betriebsnudel und findet in der Widder-Frau so viele Parallelen, dass er auf die übrigen elf Sterne verzichten kann.
Der Widder-Mann aus dem gleichen Zeichen kämpft nach den Flitterwochen bis zur Selbstvernichtung um das letzte Wort.
Der Wasser-Mann gehört auch zu den Lieblingsmännern der Widder-Frau, und das formelle "Anbandelungsverfahren" gelingt hier auf Anhieb.
Beim ehelichen Einschmelzungsprozess aber beginnt hier der kritische Punkt, denn eine Widder-Frau will "besitzen" – mit Haut und Haaren.
So wird dem Wassermann-Mann die Ehe zum Krematorium seiner Freiheitsgelüste.