Von den Lieblingsfrauen des Widder-Mannes
geboren: 21. März bis 20. April

Einst waren Widder-Männer Konquistadoren, Eroberer und Piraten! Heute sind sie solide Geschäftsleute, Verleger, Chirurgen, Auto­ver­käu­fer oder "Waffenträger". Sie werden auch nicht mehr von den Frauen, sondern von der Managerkrankheit, von Quartals­bilan­zen und dem Finanzamt mürbe gemacht. Auch die Liebe zerlaugt manch unternehmendem Widder-Mann beizeiten die Herzkranz­gefä­ße. Dann sehnt er sich nach nomadisierendem Liebesleben endlich auch nach dem ehelichen Hafen, der aber selten ein stiller Ankerplatz zu werden verspricht. Es gibt übrigens sogar sehr viele Widder-Männer, die früh heiraten, denn unter diesem Zeichen wütet man gerne gegen sich selbst! Nicht selten wird er dann für unerfahrene und gutmütige Partne­rin­nen zum diesseitigen Fegefeuer, aus dem manch zartes Mädchen als "wissende Frau" hervorgeht – eine seelische Wandlung, die ihr nicht nur die Augen, sondern auch den Schnabel öffnet. Die Rededuelle und heimeligen "Aussprachen" am häuslichen Kamin sind meist von Geräusch­kulissen untermalt, die dem Rundfunk manch realistisches Hörspiel liefern würden!
Natürlich weiß ein Widder-Mann früher als alle anderen Typen, was er will: nämlich selbständig sein! Sollte in ihm eine verwundbare Seele wohnen, so wäre dies ein Versehen von der Natur, oder aber es entspränge einem bettlägerigen Mars in seinem Horoskop. Aber selbst solch ein "entschärfter" Widder-Mann würde noch sein Innenleben ins Panzerhemd der rauhen Schale klemmen und mit befehlsgewohnter Stimme die Achillesferse im Gemüte tarnen! Hauptsache – man glaubt ihm.
Dass beispielsweise einer der geschundensten Schwerarbeiter-Berufe, nämlich der Lehrer, mit Widder-Geborenen geradezu über­besetzt ist, lässt erkennen, welche Energie, Selbstüberwindung und Organisationsgenie diesem Zeichen innewohnen! Ob nun dieses Autoritätsmonopol auch in der Ehe standhält, ist eine andere Frage, denn so mancher Widder-Mann, der "auswärts" mit dem Kopf durch die Wand rennt, findet in seiner besseren Hälfte einen widerstands­fähigen Betonpfeiler, der ihn dann langsam und stückweise zermürbt. Es ist nämlich der erste Ansturm, mit dem ein Widder-Mann siegen will und muss!
Die Willenskurve dieses Zeichens ist häufig auf Hochspannung und ähnelt einem Seismographen bei mittlerem Erdbeben. Manchmal treibt daher der Widder-Mann Raubbau an Nervenkräften, denn spontane Willensakte wechseln mit Kurzschlüssen im Geistigen. Die "berserkerhaften" Gemütszustände kennt am besten der Widder-Mann. Wäre er ein Psychologe, würde er seinem Willens­getriebe eine Art Schwungscheibe einbauen, um damit einen Energieausgleich für die toten Punkte zu bekommen.
Somit braucht er eine Art "Ökonomie des Willens", also eine Bändigung der ungestümen, oft hemmungslosen Energien, die seine Partnerinnen manchmal zur Verzweiflung bringen. Das an­de­re erfolgsschädigende Verhalten ist seine Ungeduld, seine Improvi­sa­tions­lust und der "Drang zum Tun" schlechthin. Er ist der Erfinder der Managerkrankheit und der Totalumbrüche in seinem Leben, denn nichts bleibt hier absolut stabil – am wenigsten aber die Liebe und die Ehe! Widder-Männer können aber auch anders sein: etwa mit der "Lieblingsfrau" aus dem Zeichen Löwe! Hier führen alle "Aus­spra­chen" immer wieder zu herrlichen Versöh­nun­gen und neuem Liebeszauber. Diese Zauberei ist freilich beim Widder-Mann kurzfristig limitiert, aber intensiv! Genau gesagt, ist er ein "Anormal­verbrau­cher" in der Liebe, und solange sein Lämpchen glüht, konsumiert er einen Stern nach dem anderen, bis er den halben Himmel abgegrast hat!
"Es muss was Wunderbares sein, von dir geliebt zu werden!" – singt die Schütze-Frau (die andere Lieblingsfrau des Widder-Mannes), weil sie selber einem ruhelosen Kometenschweif gleicht. Und wenn sie mit dem flackernden Sternbild des Widder in Kontakt kommt, so finden sich zwei ruhelose Herzen, legen Fernweh und Betriebsamkeit als Morgengabe zusammen und gründen eine Ehe, in der die Versöhnungen noch kurzfristiger, die Aussprachen aber blumiger und genussreicher sind! Ehen mit dem eigenen Sternbild Widder bringen Kurzschlüsse und enden nur mit einem völligen K.o.-Sieg eines der Partner. Von da ab ist er dem anderen untertan, Invalide oder Renten­empfänger.
Aber wie schon erwähnt: Es ist nicht mehr so wie früher – auch nicht unterm Widder! Die meisten suchen nur noch ein Zuhause und eine nicht zu teure Freundin. Denn die Illusion, "frei zu sein", zu gehen, von wannen und hinnen sie wollen – das müssen Widder-Männer haben! Und wenn sie nur einmal (im späten Alter) mit dem Hund um den Hausstock herumgingen. Es ist alles relativ im Leben!
Und die Sterne? Man frage einen Widder-Mann, was er von den Sternen hält. Er wird lächeln. Ein Widder-Mann genügt sich selbst und ist sein eigener Stern – ein Fixstern natürlich!