Schild Fußgängerweg
und wie es geändert wurde

Wer ist so alt, dass er noch dieses Schild kennt?

Schild als Foto

In meiner Kindheit war auf dem Schild "Fußgängerweg" ein Mann mit einem kleinen Mädchen abgebildet.
Dann ging in den 60er Jahren eine Hetzjagd durch die Medien: Jeder Mann ein potentieller Vergewaltiger und Kinderschänder. Das gipfelte in der Forderung, dieses Schild zu besei­ti­gen, weil der Anblick eines Mannes mit einem kleinen Kind nicht ver­harm­lost werden dürfe.
So wurde allen Ernstes argumentiert.

Hetzkampagnen gegen Männer hat es in den darauf folgenden Jahrzehnten immer wieder gegeben, aber diese ist die erste, an die ich mich erin­ne­re, und sie hat mich in einer sehr empfind­lichen Entwicklungsphase erwischt, gerade zur Zeit meiner Pubertät.

1960er Jahre

So etwas prägt. Zurück bleibt eine ständige Sorge, durch völlig harm­loses, aber fehlinterpretierbares Verhalten zu Unrecht beschuldigt und ins soziale Abseits gekickt zu werden.

Wenn ich seitdem in der Öffentlichkeit ein offensichtlich hilfs­be­dürf­tiges Kind sehe, guck mich erst mal um, ob nicht eine Frau da ist, die man zur Hilfe schicken könnte, denn Frauen sind bei uns ja über jeden Verdacht erhaben. Und wenn ich doch selbst helfe, halte ich größtmögliche Distanz, um die Möglichkeit zu "Interpre­ta­tio­nen" einzudämmen.
Auch wenn ich irgendwo in menschenarmer Gegend (z.B. beim Waldlauf) eine leblose Frau liegen sehen würde, würde ich zwar schnellstens den Rettungsdienst alarmieren, aber ich würde mich ihr nicht nähern. Mit Ausnahme von Sperma und Blut unter den Finger­nägeln hinterlässt ein Helfer die gleichen DNA-Spuren, wie ein Täter, und eine Verdächtigung ist schnell in die Welt gesetzt. Wenn sie vor Eintreffen der professionellen Retter stirbt, mit Erster Hilfe durch mich aber überlebt hätte, soll sie sich bei den Feministinnen bedanken.

Ich gehe davon aus, dass in der BRD sehr viele Männer durch immer wiederkehrende Wellen von Volksverhetzung dieser Art traumatisiert sind. Erst seit die Wormser Prozesse offen gelegt haben, welche Schäden fanatische Kinderschützer anrichten, hat sich die Situation gebessert.

Bei mir haben sich die Hemmungen bis ins Familienleben ausgewirkt. Nach der Herumtragezeit als Baby habe ich meine Tochter erst wieder in den Arm genommen, als sie mit 17 eine Auslandsreise machte und vom Abschiedsschmerz überwältigt wurde. Die Jungs überhaupt nicht mehr. Ich könnte Kinderschützer und FeministInnen reihenweise aufhängen.

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