Danken und Loben

Aus Ostpreußen

Der Herr Pfarrer ist zugleich Schulinspektor. Er besucht daher eines Tages die Schule und lässt sich von den Kleinen die Gebote aufsagen:

"Wir sollen den Namen Gottes in allen Nöten anrufen, beten, loben und danken…"

Es geht wie am Schnürchen.

Der Lehrer strahlt.

Doch der geistliche Herr meint: "Tja, mein Lieber, es genügt nicht, dass die Kinder den Text der Gebote können. Sie müssen ihnen auch den Sinn der Ausdrücke klarmachen. Also – ich will Ihnen das gleich mal zeigen. Z. B.: loben und danken.

Karl Petereit, hör mal zu: du besuchst mich einmal, und ich schenke dir eine kleine Schrift, ein Missionsheft. Was wirst du sagen?"

"Dankscheen, Herr Pfarrer."

"Gut, mein Sohn! – Seht ihr, Kinder, das heißt danken. – Nun, Karl, gehst du nach Hause und triffst unterwegs deinen Freund Fritz Enskat. Dem zeigst du das geschenkte Heft. Was wirst du nun sagen?"

"Dat Dreck daugt nuscht. Dat hadde de Pfarr ook behoole könne."

Der Herr Pfarrer verzichtet auf eine weitere Erörterung von Danken und Loben.