Von Max Florentin
Der große amerikanische Erfinder Thomas Edison übernachtete auf
einer Reise einmal mit seiner Frau in einem kleinen Dorfgasthof.
Am nächsten Morgen beim Frühstück ließ er sich die
Rechnung geben.
Er besah sie aufmerksam und las an letzter Stelle: 1 Dollar für Obst.
Edison war trotz seines Erfolges als Erfinder und Geschäftsmann
stets sparsam gewesen.
"Sie berechnen Obst?" fragte er deshalb den Wirt.
"Gewiß, Sir."
"Aber meine Frau und ich haben kein Obst genossen."
"Das bleibt sich gleich, Sir."
"Das bleibt sich gleich ...?"
Der Wirt hob die Schultern.
"Natürlich!" sagte er. "Es lagen frische Äpfel in einer Schale
Ihres Zimmers. Es tut mir leid, daß sie Ihnen nicht gefallen haben."
Jetzt lächelte Edison verschmitzt.
"Sehr schön", sagte er. "Ich bezahle Ihre Rechnung –
abzüglich 5 Dollar!"
"Abzüglich 5 Dollar...?" protestierte der Wirt.
"O ja!"
"Und wofür, Sir?"
"Dafür, daß Sie meine Frau geküßt haben!"
Der Wirt verfärbte sich.
"Ich soll Ihre Frau geküßt haben?" rief er. "Wie käme ich denn
dazu, so etwas zu tun? Ich muß doch sehr bitten!"
"Sie haben sie also nicht geküßt?"
"Auf keinen Fall!"
"Das tut mir nun meinerseits leid", sagte Edison. "Sie befand sich
in Ihrem Gasthaus, und ich bedaure wirklich außerordentlich, daß
sie Ihnen nicht gefallen hat!"
Jetzt strich der Wirt zähneknirschend das Obst von der Rechnung.