Die Schihütte

von Weiß-Ferdl

In der Unterkunftshütte war alles überfüllt. Die meisten mussten auf dem Heu im Dachboden schlafen. In dem schiefen Dach war ein Fenster zum Aufstellen, damit frische Luft hereinkommen und die verbrauchte abziehen kann. Durch die enge Belegung war natürlich viel verbrauchte Luft vorhanden, deshalb stellte einer das Fenster hoch. Aber direkt unter dem Fenster lag ein norddeutscher Tourist; der war damit nicht einverstanden.

»Nö, nö, det jeht nich, ich bin in die Berje jefahren, um meinen Rheumatismus loszukriejen, ich kann mich nich unter das offne Fenster lejen, wenn die Nebel einfallen. Nö, nö, det jeht nich!« Er schließt das Fenster.

Da regt sich die Opposition. Im Dunkeln werden Stimmen laut. »Mir wolln a frische Luft!« – »Den schaug o; bals krank bist, bleibst dahoam!« – »Da dastickt ma ja da herin!« Eine Gestalt geht hin und öffnet das Fenster.

»Unerhörte Unjezogenheit! Uff 'nen kranken Menschen kann man doch Rücksicht nehmen, det wird doch in Bayern ooch so sin!« Klapp, das Fenster ist wieder zu.

Sofort geht's wieder los. »Aufmachn! Mir san wegnda frischn Luft 'rei!« – »Waarst dahoam bliebn!« – »Da san mir Herr, Saggrament!« Das Fenster wird wieder aufgestellt.

Dieses Gesellschaftsspiel wird die ganze Nacht mit Eifer betrieben, bis es endlich hell wird, da setzt ein Gelächter ein.

Es war gar kein Fenster drin, sie haben nur den Rahmen auf- und zugemacht.