War Jesus wirklich tot?

Die ganze christliche Religion basiert darauf, dass Jesus nach seinem Tod wiederauferstanden ist. Ohne diese Besonderheit wäre er ein Wanderprediger wie viele andere gewesen.

Doch ist Jesus wirklich am Kreuz gestorben?

Normaler Kreuzigungsablauf

Der normale Kreuzigungsablauf einschließlich der physiologischen Mechanismen ist ausführlich in Wikipedia beschrieben.
Hier die für meine Analyse relevanten Auszüge:

Eine Kreuzigung sollte den Verurteilten besonders langsam und grausam töten. Es konnte Tage dauern, bis sein Tod eintrat.
Der Tod durch Ersticken, Kreislaufkollaps oder Herzversagen trat bei nicht schon vorher geschwächten Menschen meist innerhalb von drei Tagen ein. Ihm gingen Qualen wie Durst, Wundbrand und Verkrampfung der Atemmuskulatur voraus.
Oft verabreichte man dem Gekreuzigten mit einem Schwamm über mehrere Tage etwas Flüssigkeit, damit er nicht vorzeitig verdurstete, um seine Qualen zu verlängern.
Wo dies üblich war, galt es als Begünstigung, … so seinen Todeskampf abzukürzen. Dazu bestachen Angehörige mitunter die Henker.
Nach dem eingetretenen Tod prüften römische Soldaten durch einen Stich in den Bauch, ob der Hingerichtete wirklich tot war. Üblicherweise ließen sie den Leichnam am Kreuz hängen, bis seine Teile nach völliger Verwesung herunterfielen. In manchen Regionen nahm man jedoch auch Rücksicht auf religiöse Vorschriften.

Ungereimtheiten

Die Kreuzigung ist in Matthäus 27, Markus 15, Lukas 23 und Johannes 19 ähnlich beschrieben, nur mit verschiedenen Ausschmückungen.

Nach allen vier Evangelien ist Jesus am selben Tag gekreuzigt und auch wieder abgenommen worden.

Jesus war oft bei wohlhabenden Menschen zu Gast, also gut ernährt, und zugleich als Wanderprediger abgehärtet und zäh. Wenn der Tod "bei nicht schon vorher geschwächten Menschen meist innerhalb von drei Tagen" eintrat, wäre es ungewöhnlich, wenn er tatsächlich innerhalb weniger Stunden gestorben wäre. Kein Wunder, dass "Pilatus war überrascht, als er hörte, dass Jesus schon tot sei." (Markus 15,44).

Einen todesähnlichen Trancezustand kann man auch gezielt herbeiführen (was auch den Vorteil hat, dass man dabei Qualen nicht mehr spürt). Und Jesus hatte als Heiler gewiss genügend physiologische und psychologische Kenntnisse. Das Volk und die Bewacher hatten diese Kenntnisse sicher nicht, so dass sie relativ leicht getäuscht werden konnten.

Das Timing war ja auch sehr günstig. Der Verrat und damit die Verhaftung am Ölberg brauchte nur so gelegt werden, dass nach Ablauf des zu erwartenden Verfahrens die Kreuzigung am Tag vor dem Sabbat stattfand, so dass man unter der Voraussetzungen des (scheinbar) eingetretenen Todes wegen "Rücksicht auf religiöse Vorschriften" eine schnelle Abnahme erreichen konnte.

Der Anschein des eingetretenen Todes dürfte in diesem Fall auch kein Problem gewesen sein:

Wenn Henker gegen Bestechung bereit waren, einen Todeskampf abzukürzen, heißt das, dass sie grundsätzlich bestechlich waren. (Ohnehin haben schon immer Menschen für Gold oder anderen Gewinn ihr Leben riskiert.) Sie mussten nur überzeugend genug den Schein waren, um nicht selbst wegen Vereitelung des Todes hingerichtet zu werden. Wenn der Pilum-Stich, mit dem der Tod geprüft wurde, keine Reflexe hervor­rief, war das für damalige Verhältnisse ausreichend, und wenn er dabei unauffällig so gesetzt wurde, dass er nicht lebens­ge­fähr­lich war, konnte sich die "Leiche" bei entsprechender Versorgung erholen.

Zur Nachlässigkeit der Verantwortlichen kann gut auch beigetragen haben, dass der Initiator der Kreuzabnahme, Joseph von Arimathia, Mitglied des Hohen Rats war (Lukas 23,50), und damit scheinbar zu den Gegnern Jesu zählte, also unverdächtig war. Er war nur heimlich ein Jünger Jesu (Johannes 19,38).

Fazit

Die Indizien sprechen dafür, dass das Ganze eine durchdachte, bewundernswürdige Inszenierung war, um den Lehren Jesu mehr Nach­druck zu verleihen. Für einen solchen Vorgang sind keine Wunder erforderlich, die den Naturwissenschaften widersprechen.

Hätte auch schief gehen können. Dann wäre er nur ein Wander­prediger unter vielen geblieben. Ich finde gut, dass es geklappt hat, denn wenn auch die späteren Christen viel Mist gebaut haben, so war die christliche Lehre doch ein Fortschritt gegenüber der jüdischen und römischen, und ein nützliches Zwischenglied für die humanitäre Weiterentwicklung der Menschheit.

Ich bewundere diesen Jesus, gerade weil ich in ihm nicht den Sohn eines Gottes sehe. Als "normaler" Mensch seine Fähigkeiten so einzusetzen, und am Ende dabei sogar das eigene, einmalige Leben zu riskieren, um die Menschheit weiter zu entwickeln, finde ich genial, bewundernswert und würdig, als Vorbild genommen zu werden.

Was wäre dagegen ein Gottessohn, der mit Sicherheit weiß, dass er für ein paar Stunden Schmerzen mit der ewigen Herrschaft über die Welt an der Seite seines Vaters belohnt wird? Für so einen wäre es kein Opfer, sondern eine lohnende Investition gewesen.

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Merkwürdig, dass Seiten, die über Jesus in Indien berichten, immer wieder verschwinden, Während Seiten, die das bestreiten ohne es widerlegen zu können, sich mehren.

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