Wünsche an den (nächsten) Papst

2013-03-04 zur Papstwahl wurden in unserer Tageszeitung die Leser um ihre Meinung gebeten, was der demnächst neu gewählte Papst an der katholischen Kirche ändern soll. Bei den Antworten war die ganze Bandbreite von braven Schafen bis zu politisch korrekten Möchte­gern­beratern Gottes.

Aber spielt es denn eine Rolle, was wir wünschen? Der Papst ist doch der Stellvertreter Gottes auf Erden und wird vom Heiligen Geist erleuchtet. Was haben da Schäfchen zu melden?

Aber Ironie beiseite: Wenn ich durch ein Wunder Papst würde, würde ich die Kirche von einer bevormundenden in eine seel­sor­gen­de Haltung wandeln.

  1. Jedes mutmaßliche Opfer von Missbrauch eines Kirchenver­tre­ters darf problemlos auf Kosten der Kirche einen Therapeuten seiner Wahl nehmen. Die mutmaßlichen Täter müssen sich der weltlichen Gerichtsbarkeit stellen und werden an ungefähr­li­chen Stellen weiter beschäftigt. (Nur) wer weiter vertuschen will, fliegt raus.
  2. Das Zölibat ist abgeschafft.
  3. Verhütung, die VOR der Befruchtung ansetzt, ist erlaubt.
  4. Frauenpriestertum: mittelfristig. Die Erfahrung zeigt, dass Frauen, die Männerdomänen erobern, die gleichen Schwächen zeigen wie Männer. Aber weil (in der westlichen Welt) Frauen einen höheren Vertrauensbonus haben, werden so ihre Fehler später bemerkt und länger beschönigt. Dem wäre bei Einfüh­rung des Frauenpriestertums vorzubeugen.
  5. Zur Priesterausbildung gehört mindestens ein Semester Psycho­logie und Psychotherapie. Wenn Menschen Probleme haben, nützen frömmelnde Reden nichts, da muss Fachwissen ran.